Pierre Brice / Winnetou ist tot

2-pierre-bricePierre Brice war als Darsteller des heldenhaften und friedfertigen Apachenhäuptlings Winnetou mein erster Held auf der Leinwand……
Er ist heute im Alter von 86 Jahren in Paris gestorben. Mein besonderes Verhältnis Winnetou – Thorin und warum ich begann diesen Blog zu schreiben, habe ich schon in meinem allerersten Post erläutert 🙂
Wenn Winnetou damals im Fernsehen kam und auf seinem schwarzen Pferd Iltschi (Wind) losritt um mit seinem Blutsbruder Old Shatterhand die Welt der Indianer zu retten, gab es für mich nichts anderes mehr als die Welt der Rothäute und Bleichgesichter wie sie sich Karl May ausgedacht hatte. ❤
Ich hatte (und habe sie noch im Keller) die Filmmusik auf Langspielplatte, den Starschnitt der Bravo (inzwischen leider zerfleddert), alle Hörspiele die es damals auf LP und Kasette gab gehört undkonnte sie fast auswendig hersagen, die Karl May Bücher habe ich fast alle gelesen (3 oder 4 waren partout nicht zu bekommen)…..

Pierre Brice wurde bei uns vor allem als Winnetou„berühmt. Der Romanheld von Karl May war die Rolle seines Lebens. In den 60er Jahren spielte er ihn insgesamt elf Mal. Seinen ersten Auftritt hatte der in Brest geborene Schauspieler 1962 im „Schatz im Silbersee“. Sein Filmtod löste 1965 eine riesige Protestwelle aus, daraufhin durfte Winnetou für kurze Zeit wieder auferstehen, die Filmreihe endete dann 1968.
Pierre Brice, der eigentlich Pierre Louis Baron de Bris hieß, hat auch privat die Ideale und Werte wie Freiheit, Menschenwürde und Toleranz seiner legendären Filmfigur vertreten. Das sei auch der Grund dafür gewesen, dass er fast 40 Jahre die berühmte Indianerfigur gespielt habe, sagte er einmal.

Immer wieder setzte sich Brice, insbesondere durch seine Tätigkeit als UNICEF-Botschafter, für die gute Sache ein. Spektakulär war im Jahre 1995 sein Hilfskonvoi nach Bosnien, den er persönlich anführte und der ihn durch teilweise noch umkämpftes Gebiet führte. 1992 erhielt er das Bundesverdienstkreuz I. Klasse und 2007 wurde er zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. Die Auszeichnung wurde ihm in der französischen Botschaft in Berlin in Anerkennung seiner Verdienste um die deutsch-französische Freundschaft verliehen. Des Weiteren engagierte sich Brice in Rumänien für Straßenhunde und Braunbären. Bei mehreren Besuchen, unter anderem in Brașov und Zărnești, setzte er seine Prominenz für den Tierschutz ein. So eröffnete er 2006 das Bärenreservat in Zărnești und rief zusammen mit der Fondation Brigitte Bardot zu Kastrationen von Haustieren auf.

Biographie, Quelle wikipedia: Als seine Heimatstadt im Zweiten Weltkrieg von den Alliierten bombardiert wurde, barg Pierre Brice während der Bombardements Verletzte aus den Trümmern. Als Mitglied der Résistance lieferte er als Botenjunge Nachrichten ab. Mit neunzehn Jahren meldete er sich freiwillig als Soldat zum Indochinakrieg. Als sein Trupp dort eine Mine auslöste, wurde er zwar durch die Luft gewirbelt, blieb aber im Gegensatz zu zweien seiner Kameraden, denen Gliedmaßen amputiert werden mussten, nahezu unverletzt. Später war er Fallschirmjäger im Algerienkrieg. Nach einigen Auftritten als Fotomodell und Tänzer begann er seine Schauspielerkarriere.
Frankreich hatte zu dieser Zeit jedoch keinen Mangel an Schauspieler-Jungstars. Hinzu kam, dass er seinem Freund Alain Delon recht ähnlich sah, der sich bereits als Star im französischen Film etabliert hatte. Seine introvertierte, zurückhaltende Art tat ein Übriges um zu verhindern, dass er auf sich aufmerksam machen konnte. Brice ging daraufhin nach Italien und Spanien und wirkte dort in zahlreichen Sandalen-, Mantel- und Degen- und auch in einigen B-Filmen mit. Anlässlich der Premiere des spanischen Filmes Los Atracadores, für den Brice später als bester Nebendarsteller ausgezeichnet wurde, besuchte er im Jahre 1962 die Berliner Filmfestspiele und wurde dort vom Produzenten Horst Wendlandt entdeckt, der ihm kurz darauf die Rolle des Apachenhäuptlings Winnetou in seiner Karl-May-Verfilmung Der Schatz im Silbersee anbot. Brice kannte weder den Autor Karl May noch die Figur, die er darstellen sollte und sagte erst zu, nachdem ihn seine damalige jugoslawische Agentin Olga Horstig dazu überredet hatte. Außerdem war er skeptisch, da ihm das Indianerbild der amerikanischen Western nicht behagte, das immer nur die Verliererseite der Indianer zeigte und diese auf Brice wehrlos wirkten. Der Schauspieler hatte Schwierigkeiten beim Reiten, aber hier half der Western-erfahrene Reiter Lex Barker, der als Kind schon ein Pferd besessen hatte. Brice war zwar begeistert von seinem Kostüm sowie seinem Pferd und war stolz, neben Star Lex Barker spielen zu dürfen, war aber zunehmend enttäuscht vom geringen schauspielerischen Potential (zu wenig Text und zu ernste Miene), das seiner Meinung nach von der Rolle ausging. Er war dann überrascht über das Lob des Publikum bei der Premiere des Streifens. Die vornehme Zurückhaltung des Spiels des Franzosen galt als Schlüssel für den Erfolg seiner Figur.

Von 1962 bis 1968 spielte Brice die Rolle des Winnetou in insgesamt elf Karl-May-Filmen, sieben davon an der Seite des US-Amerikaners Lex Barker, drei mit Stewart Granger und einen mit Rod Cameron. Dies machte ihn in Deutschland zum Star. Wesentlich trug die Jugendzeitschrift Bravo, deren Berichterstattung die Dreharbeiten zu jedem Film begleitete, zu seinem Kultstatus bei.
Ja, auch ich hatte den lebensgroßen Bravo Starschnitt von Winnetou in meinem Zimmer hängen! ❤
Pierre Brice in der Figur des Winnetou wurde damals zum Idol einer ganzen Generation und bekam von der Zeitschrift 12 Ottos und insgesamt drei Starschnitte (1964, 1967 und 1977) gewidmet, was eine Einzigartigkeit in der langjährigen Bravo-Geschichte darstellte.

Sein Filmtod 1965 in der Rolle des Winnetou löste aufgrund seiner Bekanntheit in der deutschen Kinogeschichte eine einmalige Protestwelle aus, die den durch Drohbriefe beunruhigten Produzenten dazu veranlasste, sofort mit den Dreharbeiten zu einem anderen Film zu beginnen, der den beliebtesten Indianer der Bundesrepublik wieder auferstehen ließ.

In Anspielung auf seine Popularität durch diese Rolle und seinen Adelstitel bezeichnete ihn der Filmproduzent Artur Brauner später scherzhaft als den „roten Baron“. Die Hauptdarsteller der Karl-May-Filmserie, Pierre Brice und Lex Barker, waren auch privat bis zu Barkers Tod im Jahr 1973 befreundet, während sich das Arbeitsklima mit Granger so schlecht entwickelte, dass die beiden am Set nur noch beruflich miteinander kommunizierten und sich dabei auf das Nötigste beschränkten.

1975 spielte er in der italienisch-französischen Komödie Die Puppe des Gangsters (La pupa del gangster) an der Seite von Marcello Mastroianni und Sophia Loren. Zwischendurch spielte er immer wieder Theater in Paris. Auftritte im Fernsehen waren selten. Nachdem erfolgversprechende Rollen ausgeblieben waren, nutzte er nur zu gern die Gelegenheit, die ihm eine damals sich noch im Aufbau befindende Freilichtbühne im Sauerland bot, dort erneut die Winnetou-Rolle zu spielen. Schlagartig war mit der Indianerrolle der Erfolg wieder da und Pierre Brice in aller Munde. Er verkörperte von 1976 bis 1980 sowie 1982 bis 1986 bei den Karl-May-Festspielen in Elspe die indianische Heldenfigur. Die Verpflichtung von Brice war für die neue Naturbühne ein Glücksfall und über die Jahre wurden tausende Zuschauer insbesondere durch seinen Namen in das kleine Örtchen im Sauerland gelockt. Damit entstand erstmals eine ernst zu nehmende Konkurrenz für die bis dahin als Karl-May-Mekka geltende Bühne in Bad Segeberg.

Den wiederauflebenden Winnetou-Boom nutzte 1979 der WDR und produzierte in einer Co-Produktion mit Antenne-Paris die Fernsehserie Mein Freund Winnetou an Originalschauplätzen in Mexiko, die einen anderen, in Kostümierung, Ausstattung und Auftreten realitätsnahen Winnetou zeigte, der zwar beim deutschen Publikum nicht ankam, in seiner französischen Heimat aber sehr wohlwollend aufgenommen wurde. Eine geplante Fortsetzung wurde angesichts der zurückhaltenden Reaktion des deutschen Zuschauers auf die ungewohnt authentische Darstellung der Indianerfigur nicht mehr realisiert.

Rest in Peace – Held meiner Kindheit! ❤
Ich werde Dich nicht vergessen….

Gott, was habe ich damals geheult, als er im 3. Teil den Heldentod gestorben ist…..

http://pierrebrice.de/blog/
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http://web.de/magazine/unterhaltung/tv-film/film-legende-pierre-brice-tot-30689798

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10 Antworten zu Pierre Brice / Winnetou ist tot

  1. Martina Ramsauer schreibt:

    Liebe Suzy, ich habe auch vom Tod von Pierre Brice gehört und Erinnerungen sind in mir hochgekommen. Du scheinst ein grosser Fan von Winnetou gewesen zu sein!😀 Der Schauspieler hat sich anscheinend sogar intensiv um Menschen gekümmert, was ich nicht wusste. Lieben Dank und bis bald . Martina

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    • suzy schreibt:

      Liebe Martina, ja, meine ganze Jugend, bis in die Teenagerzeit war durch die Winnetou Filme geprägt, das kommt jetzt irgendwie alles wieder hoch, aber auf positive Weise. Ich habe die Bücher verschlungen und jedesmal wenn er im Fernsehen kam gab es Tagelang vorher kein anderes Thema mehr. Zu Zeiten als es nur 3 Programme gab, keine Videos wo man etwas aufnehmen konnte und das Fernsehheft 1 Woche in die Zukunft schaute 🙂 Und ich war schon spät,den großen Hype habe ich wohl verpasst, ich bin erst 1967 geboren 🙂
      Als meine Kinder noch kleiner waren habe ich mit ihnen dann auch Winnetou geschaut und war erstaunt wie einfach die Filme damals doch waren, wildes rumgeknalle, kaum Blut, es lagen ja nie Tote irgendwo rum, eingentlich ziemlich albern – und meine Kids konnten sich damit auch nicht wirklich anfreunden. Heutzutage sind sie doch an viel mehr action und Spezialeffekte gewöhnt. Schade eigentlich!

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      • Martina Ramsauer schreibt:

        Ganz lieben Dank für deine ausführlichen Beschreibung , der ganzen Winnetouzeiz. Ich bin zwar eine Generation älter und habe natürich die Bücher von Karl May verschlungen und auch die Winnetou Filme gesehen! Aber dann war die Zeit fÜr mich vorbei! Diese action -filme von heute finde ich so total leer undsie vertreiben mich augenblicklich. L. Gruss

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  2. Esther schreibt:

    Oh, wow, dies erinnert mich auch an meine Teenager-zeit! Ich war zwar nie so ein Fan wie Du, habe aber Winnetou damals auch gemocht und wir haben uns früher mit der ganzen Familie die Filme im Fernsehen angesehen. RIP Pierre Brice…

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  3. Servetus schreibt:

    Wow, daß er noch am Leben war. Was für eine riesige Kultfigur …

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    • suzy schreibt:

      Ja war er , auch wenn man lange nichts von ihm gehört hat, aber wie ich gelesen habe war er ja trotzdem sehr aktiv bei den Dingen die ihm am Herzen lagen 🙂 Bei uns soll es eine neue Winnetou Verfilmung geben und da gab es in der letzten Zeit einige Diskussionen…..das ist ja was, das ich gar nicht glauben mag, eine Neuverfilmung, da stellen sich mir die Zehnägel auf!

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  6. Julita Kamann schreibt:

    Er war die zweite Liebe meines Lebens, direkt nach Captain Future 😦

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